Beherrscht wird dieser Raum von dem großen Kamin, in dem auf offenem Feuer die Speisen zubereitet wurden. Der heutige Kaminabzug ist allerdings ein Nachbau, nachdem das Original wohl bereits im frühen 19. Jahrhundert einem „modernen“ Herd weichen musste.

Der große Vitrinenschrank auf der gegenüberliegenden Seite zählt demgegenüber zur originalen Ausstattung des Hauses aus der Zeit der Erbauung der Barockvilla im Jahre 1750. In ihm war vermutlich einst das nur zu besonderen Anlässen verwendete „Prunkgeschirr“ der Böckings aufbewahrt. Heute ist dort unter anderem das ebenfalls nur bei festlichen oder amtlichen Gelegenheiten genutzte „Gemeinde-Zinngeschirr“ des Ortes Traben aus dem frühen 18. Jahrhundert ausgestellt.

In der Ecke rechts vom Schrank befindet sich die einzige Wasserstelle des Hauses. Der zu der Pumpe gehörende Brunnen ist im Keller bis heute erhalten und bedeutete zur damaligen Zeit besonderen Luxus. Mussten doch alle übrigen Bürger die wenigen öffentlichen Brunnen im Stadtgebiet nutzen und ihren gesamten Wasserbedarf in Eimern nach Hause tragen oder tragen lassen …

Das seltsam anmutende vierbeinige Gestell in der anderen Fensterecke ist eine Saftpresse.