Raum 1

Gesinde- oder Takenstube

Dieser Raum hat seinen Namen von der in der Nische in die Wand eingelassenen großen Eisen- oder Takenplatte, die zugleich die Rückwand des offenen Kamins in der benachbarten Küche bildet. Da das Herdfeuer nie ausgehen durfte, war dies der einzige ständig beheizte Raum des Hauses und diente ursprünglich (vor allem in den Wintermonaten) wohl als Speisezimmer der Böckings. Hierauf deuten neben der Stuckverzierung der Decke auch die originalen Wandschränke aus der Bauzeit der Barockvilla, in denen wohl das tägliche Gebrauchsgeschirr aufbewahrt wurde.

Im rechten Schrank ist Steingut aus dem 19. Jahrhundert ausgestellt, unter anderem (im dritten Regal von oben) vom Fabrikanten Nicolas Villeroy aus Wallerfangen („Vaudrevange“), bevor er im Jahre 1836 mit Jean-François Boch zur heute noch bestehenden Weltfirma fusionierte.

Der kleine Wandschrank rechts von der Takennische war eigens für das Besteck gedacht.

Heute ist der Raum als Gesindestube eingerichtet. Rund ein halbes Dutzend Mägde und Knechte kümmerten sich um das leibliche Wohl der Hausbewohner. Beherrschendes Möbelstück des Raumes ist der große Tisch, an dem das Personal gemeinsam die Mahlzeiten einnahm und wo ihnen auch die täglichen Arbeiten zugeteilt wurde.

In der Raummitte findet sich eine der wenigen historischen Lampen des Museums. Hierbei handelt es sich allerdings um eine Sabbat-Lampe aus Messing (im Mittelalter auch „Judensterne“ genannt), die ursprünglich allerdings zu einem jüdischen Haushalt gehörte.