Ausstellung

Der Umzug des Mittelmosel-Museums in das Patrizierhaus Böcking im Stadtteil Trarbach in den Jahren 1955 bzw. 1963 bedeutete mehr als lediglich ein Wechsel des Ausstellungsortes der von Dr. Spies zusammengetragenen heimatgeschichtlichen Sammlung. Neben der nunmehr zur Verfügung stehenden ungleich größeren Ausstellungsfläche blieb das Gebäude selbst – dessen Bausubstanz trotz der zeitweisen Umnutzung als Mietshaus weitgehend original erhalten geblieben war(!) – nicht ohne maßgeblichen Einfluss auf den grundlegenden Charakter der Museumspräsentation. Da das Dachgeschoss – abgesehen von (vermutlich) einer Magd- wie auch einer Räucherkammer – im Gegensatz zu den beiden Wohnetagen zuvor ausschließlich als Lagerraum bzw. Wäscheboden gedient hatte, legten allein die vorgefundenen baulichen Bedingungen fortan eine grundlegende Zweiteilung der Museumsausstellung nahe: Während die heimatgeschichtliche Sammlung in den beiden oberen Etagen des Dachgeschosses Einzug hielt, sollten die erhaltenen Räume der unteren Wohnetagen vorwiegend der Präsentation der bürgerlichen Wohnkultur des 18. und 19. Jahrhunderts vorbehalten bleiben.

Diese bereits damals vorgenommene Zweiteilung der Museumspräsentation als Grundlage der Ausstellungskonzeption des Mittelmosel-Museums wurde auch vom heutigen Museumsleiter beibehalten, wobei er den Schwerpunkt nunmehr allerdings bewusst auf den Bereich der historischen Wohnräume legte. – Wenngleich es sicherlich zu den grundlegenden Aufgaben eines kommunalen Museums zählen mag, den Besuchern primär die jeweilige Lokalgeschichte zu vermitteln, so verfügt das Mittelmosel-Museum mit dem Ausstellungsbereich der (groß)bürgerlichen Wohnkultur des 18. und 19. Jahrhunderts doch über ein Alleinstellungsmerkmal, das es weit über die Moselregion hinaus zu einer einzigartigen kulturgeschichtlichen Sehenswürdigkeit in Rheinland-Pfalz macht.