„Für uns ist das ein doppelter Ritterschlag“, erklärte Museumsleiter Dr. Christof Krieger nicht ohne ein wenig Stolz. Nicht allein, dass erstmals auch das Mittelmosel-Museum in Traben-Trarbach als einer der Veranstaltungsorte des „Moselmusikfestivals“ ausgewählt wurde. Die renommierte regionale Kulturreihe hatte zudem auch noch gleich einen Weltklasse-Pianisten zu einem Konzertabend in der Barockvilla Böcking verpflichtet. Kein anderer als Kit Armstrong, der von Klavier-Altmeister Alfred Brendel, als „die größte musikalische Begabung, der ich in meinem ganzen Leben begegnet bin“, bezeichnet wurde, erweckte dort am 11. Juli 2021 den über 200 Jahre alten Streicherflügel im historischen Musiksalon zu klangvollen neuem Leben.

Das Konzert wurde dabei im doppelten Sinne zu einem exklusiven Hörerlebnis der Extraklasse: Obwohl der romantisierende Prunkraum des altehrwürdigen Patrizierhauses auch zu normalen Zeiten nur ein beschränktes Publikum zulässt, hatte die Zuhörerzahl aufgrund der noch immer geltenden Corona-Regeln sogar noch weiter reduziert werden müssen. Lediglich immer nur ein Dutzend Gäste erlebten so in einem von drei nacheinander stattfindenden, jeweils etwa halbstündigen Kurzkonzerten den Ausnahmekünstler in Aktion, der dabei kleinere Klavierkompositionen von Mozart, Beethoven und Schubert präsentierte.

„Jetzt bin ich seit 20 Jahren hier, aber so habe ich unseren Streicherflügel wirklich noch nie erleben dürfen!“, geriet dabei auch der Museumsleiter, der in den zurückliegenden 20 Jahren seiner Tätigkeit schon selbst so manche Konzertveranstaltung in der Barockvilla Böcking organisiert hat, ins Staunen. „Ich hätte nie geglaubt, dass noch eine solche Dynamik und Klangfülle in dem ‘alten Kasten’ steckt“, erklärte Dr. Christof Krieger, der bei Führungen auch schon mal selbst in die Tasten des 200 Jahre alten Instruments greift, voller Begeisterung: „Das war einfach ein einzigartiges Erlebnis!“

Neben der Musik trug aber auch das Ambiente der Barockvilla Böcking nicht unerheblich zum Gesamterlebnis bei. „Dass hier ein solches Haus steht, hätten wir wirklich nicht gedacht“, so erklärten nicht nur Besucher aus Luxemburg oder Trier, sondern überraschenderweise auch ein Paar aus dem benachbarten Bernkastel-Kues …

„Wir sind immer auf der Suche nach neuen Orten“, freute sich Moselmusikfestival-Intendant Tobias Scharfenberger trotz der von vornherein eingeschränkten Besucherzahl dennoch, nach der langen Veranstaltungspause des vergangenen Jahres in seiner Kulturreihe nun etwas wirklich Außergewöhnliches bieten zu können. Umso mehr, da die Barockvilla Böcking mit ihrem für die Region einzigartigen historischen Ambiente für ihn durchaus „ein ganz besonderer Geheimtipp“ gewesen sei …

Aufgrund dieses Erfolges versprach der Intendant des Moselmusikfestival durchaus ein Comeback: „Irgendetwas wird uns da sicher einfallen!“, so Tobias Scharfenberger lächelnd.

Da von vornherein außer Frage stand, dass das am 11. Juli 2021 vom „Moselmusikfestival“ ausgerichtete Klavierkonzert des Weltklasse-Pianisten Kit Armstrong auf dem historischen Hammerflügel in der Barockvilla Böcking aufgrund der begrenzten Zuhörerplätze schnell ausverkauft sein würde, hatte bereits zuvor eine Aufzeichnung des Konzertes im historischen Musiksalon stattgefunden.

Konzert der Extraklasse in der Barockvilla Böcking: Kit Armstrong bei einem seiner drei Exklusiv-Auftritte am historischen Hammerflügel
(Foto: Artur Feller)