Raum 10

Familiengalerie im Treppenaufgang

Mit Ausnahme des großformatigen Gemäldes der Eleonore Hölterhoff (1805-1868), der jüngsten Tochter des Goethe-Gastgebers Ludwig Böcking, stammen sämtliche Portraitbilder der Familiengalerie im unteren Treppenaufgang vom Düsseldorfer Historienmaler Joseph Schex (1810-1894). Schex, der bereits mit 16 Jahren in die Elementarklasse an der Königlichen Kunstakademie der Rheinstadt aufgenommen worden war, heiratete 1868 in zweiter Ehe Eleonore Böcking (1827-1911), die Nichte und zugleich Patentocher von Eleonore Hölterhoff.

Wie das bereits 1857 von ihm gemalte Ölbild beweist, das seine spätere Ehefrau als 30-Jährige zeigt, hatte sich das Paar schon mindestens elf Jahre vor der Heirat kennengelernt. Möglicherweise stand der Standesunterschied zwischen der wohlhabenden Kaufmannstochter und dem Kunstmaler (dessen erste Frau bereits im November 1857 verstarb) einer früheren Eheschließung entgegen, die bezeichnenderweise erst zwei Jahre nach dem Tod von Eleonores Vater stattfand. Das Ehepaar blieb indes kinderlos.

Neben dem späteren kleineren ovalen Bildnis seiner Gattin zeigen die beiden anderen Portraitbilder im Treppenaufgang Eleonores jüngeren Bruder Adolf Böcking (1834-1903) und dessen Ehefrau Louise Böcking geb. Rumpel (1841-1887).

Ein Selbstportrait von Joseph Schex, der für seine Kunst auf der Wiener Weltausstellung 1873 mit einer Medaille ausgezeichnet wurde, findet sich ferner im Speisesalon der Barockvilla Böcking.