Raum 13

Herrenzimmer

In diesem Raum ist ein Teil der umfangreichen Waffensammlung des Museums ausgestellt. So werden im Wandschrank acht historische Jagdgewehre gezeigt. Das Prunkstück hierbei ist eine zur Wildschweinjagd gefertigte und mit kunstvollen Einlegearbeiten versehene Radschlossbüchse aus dem Jahre 1688 (ganz links). Darunter befindet sich als Kuriosität u.a. die abgebrochene Klinge eines kostbaren feuervergoldeten napoleonischen Ehrensäbels, der kurzerhand als Jagdmesser („Hirschfänger“) umgearbeitet wurde.

Während in der Wandnische darüber Galanterie- und Beamtendegen des 18. und 19. Jahrhunderts drapiert sind, finden sich an der gegenüber liegenden Wand ausschließlich Militärgewehre und Blankwaffen des 19. Jahrhunderts. Über der Tür erinnern dabei ein dänisches, bayrisches und zwei französische „Beutegewehre“ an die Zeit der deutschen „Einigungskriege“ 1864 bis 1871. Links neben dem Ofen ist zudem ein mit dem Namenszug gravierter Ehrensäbel offenkundig aus dem Besitz von Adolph Carl Böcking (1799-1866) angebracht.

Bereichert wird die Raumausstattung ferner von einem barocken „Brand-“ oder Truhenschrank sowie einer ungewöhnlichen Jagdbowle aus originalen Geweihstangen und Wildschwein-„Hauern“ aus dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts.

Eine weitere Besonderheit ist das um 1790 entstandene Tafelklavier, das auf einem älteren barocken Gestell ruht. Gerade, weil das Instrument keiner namhaften Klavierwerkstatt entstammt, stellt es heute durchaus eine Seltenheit dar, da diese zumeist nach altersbedingten Gebrauchsschäden ohne Zögern entsorgt wurden. Nachdem es für Jahrzehnte auf einem Dachboden vergessen war, blieb sein Originalzustand zudem vollständig erhalten.