Raum 18

Wentzing-Galerie im Oberflur

Die im Oberflur ausgestellten Werke des Trarbacher Malers Carl Wentzing (1784-1877) gehören zweifellos zu den wertvollsten Exponaten der Barockvilla Böcking. Wentzing, der den Landschaftsmalern der Düsseldorfer Schule zugerechnet werden kann, zählt neben Jan Velten zu den bedeutendsten Künstlern des Mittelmoselraums in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Obwohl der Maler auch ausgedehnte Studienreisen nach Italien unternahm, beschäftigten ihn vorwiegend Ansichten aus der näheren und weiteren Moselregion. Besonders seiner Heimatstadt hat er in zahlreichen romantischen Ansichten ein einzigartiges künstlerisches Denkmal gesetzt, wobei die Grevenburg, die er gleich mehrfach – sowohl als Ruine als auch im unzerstörten Urzustand – darstellte, zu seinen bevorzugten Motiven zählte.

Daneben sind die geradezu idyllisch anmutenden Uferansichten von Traben und Trarbach unter den künstlerischen Arbeiten hervorzuheben. Aber auch die Barockvilla Böcking, die er mitsamt dem nebenstehenden Moseltor etwa vor der bedrohlichen Kulisse winterlichen Eisgangs präsentierte, hielt er mit der ihm eigenen filigranen Detailgenauigkeit fest.

Dabei blieb die Malerei für Wentzing stets Nebenbeschäftigung. Als Sohn eines örtlichen Kaufmanns verdiente er auch selbst seinen Lebensunterhalt im Weinhandel. Entsprechend wenig umfangreich ist sein Werk. Neben der hier ausgestellten Sammlung befindet sich lediglich ein knappes Dutzend weiterer Ölgemälde und Aquarelle im Privatbesitz.