Raum 16

Empire-Schlafzimmer

Das einheitlich möblierte Empire-Schlafzimmer mit seinem romantisch anmutenden Himmelbett findet sich im alten Museumsführer noch als „Jungfernzimmer“ (= „Jungmädchenzimmer“) bezeichnet. Dabei handelte es sich tatsächlich um kein Einzel-, sondern um ein Eheschlafzimmer aus der Epoche um 1800. In Zeiten, wo Schlafräume in aller Regel auch im Winter nicht beheizt wurden (und es zudem auch noch keine Doppelglasscheiben an den Fenstern gab), war die wechselseitige Körperwärme höchstwillkommen. Auch der Bettvorhang diente weniger repräsentativen Zwecken, sondern sollte – ähnlich wie ein Zelt – das Entweichen der Wärme verhindern.

Am großen Kleiderschrank fallen vor allem die ungewöhnlichen Sphinxen ins Auge. Hintergrund des Dekors ist der Feldzug Napoleons in Ägypten von 1798, wobei das französische Heer von 167 Wissenschaftlern, Ingenieuren und Künstlern begleitet wurde. Diese legten nicht allein den Grundstein für die spätere Ägyptologie, sondern lösten bei den Zeitgenossen eine regelrechte Modewelle aus, die sich dann selbst bei der Gestaltung von Möbeln niederschlug.

Weitere Besonderheit dieses Raumes sind – neben der imposanten Hutschachtel auf dem Kleiderschrank – die mit originaler Papiertapete des 19. Jahrhunderts beklebten Innenläden an den Fenstern. An einigen Stellen ist hierbei sogar das darunter aufgeklebte Zeitungspapier lesbar.