Raum 9

Kurfürsten-Galerie im Unterflur

Obwohl Trarbach als Amtssitz der Hinteren Grafschaft Sponheim niemals zum Herrschaftsgebiet des Trierer Kurstaates gehörte (und zudem nach der Reformation sogar zum evangelischen Glauben wechselte!), verfügt das Mittelmosel-Museum über eine seltene, aus insgesamt acht Gemälden bestehende Portraitreihe ehemaliger Trierer Erzbischöfe. Diese übten bis zur französischen Revolution neben ihrem geistlichen Amt zugleich auch die weltliche Landesherrschaft in einem Großteil der Eifel- und Moselregion zwischen Trier und Koblenz aus und waren zudem als Kurfürsten zur Wahl des deutschen Kaisers berechtigt.

Die Kurfürsten-Galerie, die sowohl drei zeitgenössische Originalgemälde des 18. Jahrhunderts wie auch einige posthum in Auftrag gegebene Portraits des 19. Jahrhunderts umfasst, stammt aus dem Nachlass des hiesigen Amtsrichters Clemens Gescher († 1932), dessen Ehefrau einer alten Koblenzer Beamtenfamilie angehörte.

Besonders hervorzuheben ist unter den Bildern vor allem das Portrait von Clemens Wenzelslaus (1739-1812), das unter Experten als qualitätvollste Darstellung des letzten Trierer Kurfürsten gilt. Das Gemälde, das vermutlich in den Revolutionswirren zerschnitten wurde, ist höchstwahrscheinlich ein Werk des damaligen Hofmalers Heinrich Foelix (1732-1803).

Auch das 1862 entstandene Portrait Richard von Greiffenklaus (1467-1531) ist eine Rarität, zumal von diesem Kurfürsten lediglich zwei weitere posthume Darstellungen als Ölgemälde überliefert sind. Das Bild stammt von Gustav Zick (1809-1886), einem Enkel des berühmten Trierer Barockmalers Januarius Zick.